GERMANY

Metal Pages

Black Angels: Black and white
Country: Switzerland
Year: 1985 / 2009
Label/Distribution: Bellaphon / Karthago
Format: LP, CD
Musical style: Heavy Metal
Additional info: CD comes with Bonustracks
Rarity grading
2 out of 6 - Quite rare!

Review
Ich weiß nicht, warum dieses Album der BLACK ANGELS immer vergessen wird. "Queen of the night" sollte man mal gehört haben, ebenso "Straight to the border" und einige andere Klassiker der Band. Vielleicht war es das schwarz-weiße Coverartwork? Seltsam. Stärker als KROKUS zur gleichen Zeit waren sie hier definitiv und Ron Philips auch gesanglich natürlich über jeden Zweifel erhaben. Man hört natürlich die Vorbilder wie AC/DC, DEEP PURPLE aber auch die gesammelten Werke der New Wave of British Heavy Metal heraus und auch heute noch macht es Riesenspaß, die Scheibe anzuhören.

Gesanglich würde ich sagen ist Ron Philips die weit bessere Ausgabe von Klaus Meine der SCORPIONS. Härter, kräftiger, kantiger. (Markus Tost)

fine swiss melodic Hard Rock/Metal still with many NWoBHM-Influences. Strong songs, strong vocals, strong album! Listen to "Straight to the border" and its inevitable for you to buy this album!

Tracks
1. Running with the Wind 03:57
2. Queen of the Night 03:34
3. Straight to the Border 04:35
4. Bad Strike 04:07
5. Call Back 03:54
6. Riding On the Wheels 04:09
7. Stand By Me 04:48
8. Rock Tonight 03:10
Total playing time 32:14


2011-01-11
Markus Tost

 

Review BREAKOUT 2009-3

BLACK ANGELS - 1981-2009 Collectors Box
Reviewed by: Thorsten Dietrich
Rating: 9

Die Black Angels waren eine Band aus der Schweiz, die in den 80ern, genauer gesagt von 1981 bis '85 vier Alben aufgenommen hat und dort auch zu Charterfolgen kam Es sind die Alben "Hellmachine" (1981), "Kickdown" (1983), "Black And White" (1985) und "Broken Spell" (1985).

Laut Labelinfo sah man in den Mannen schon die neuen Krokus, doch irgendetwas brach den Eidgenossen das musikalische Genick, weshalb bis heute kein musikalisches Lebenszeichen mehr erschien! Dabei gab es doch Tourneen in Europa und England. Jetzt ist mir auch klar, warum kein einziger Kollege mir was über die Jungs sagen konnte. 1985 ist nun mal auch schon verdammt lange her!

Nun ist die Band bzw. Frontmann Ron Phillips zurück und hat ein neues Lineup um sich geschart. Deshalb läuft das Ganze unter dem Banner Ron Phillip's Black Angels. Auf der ersten CD singt übrigens ein Engländer namens Clive Murray, der aber glücklicherweise nicht blieb.

Die Band hat nun alle alten Alben, plus einem neuen Silberling mit anständigem, fast schon düsteren Cover namens "Changes-The Last Decades" (2009) in einem Pappschuber auf Karthago Records heraus gebracht, wo man sicherlich auch alle CDs einzeln ergattern kann. Jede CD ist mit einem Interview mit Sänger Ron, Linernotes des Ex-Mitglieds und jetzigem Pater(!) mit dem Namen Bruno und ultralustigen Bildern der 80er Jahre Band ausgestattet. Dazu kommen natürlich noch die Texte. Schade nur, dass in jeder CD quasi dasselbe bis auf Texte und Bilder drin steht, aber immerhin in Deutsch und Englisch! Beim neuen Album ist es ein dafür ein anderes Interview! Trotzdem: da hätte man doch ein größeres Interview auf die CDs verteilen können, oder? Soundfetischisten werden das Problem haben, das die Alben "Hellmachine" und "Black And White", welche auf einer CD zusammen sind, nur von LP gezogen wurden, da die Originalbänder sicherlich nicht mehr vorliegen. Das leise Knistern bin ich als LP Sammler gewöhnt.

Für viel Gelächter sorgen bei mir die heutzutage unfreiwillig komischen Poserklamotten, die mich an eine Mischung aus Stryper und Stormwitch erinnern. Aber auch die Cover haben es in sich! Das waren halt die Achtziger, eine oftmals geschmacksfreie Zone. Musikalisch rocken die schwarzen Engel in der selben Ecke wie Krokus oder auch die frühen Scorpions. Sänger Ron ist kein Supersänger, aber dafür eigenständig und drückt den Songs seinen Stempel auf..

Die Songs sind solide, aber reißen mich auch nicht zu Begeisterungssprüngen hin! Sicherlich erinnert die Machart an viele Bands dieser Zeit und ist heutzutage auch wirklich noch gut genug! Phillips und seiner neuen Gang ist es auf dem Comeback Album gelungen an die alten Zeiten (in besserem Sound) anzuknüpfen ohne sich zu blamieren. Das schafft nicht jeder. 80er Jahre Fans und Hard Rocker sind bei dieser Band richtig!









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Interview BREAKOUT 2009-3

BACK in BLACK

Der Titel musste mal sein. Die Black Angels sind keine Motorradgang in diesem Fall, auch keine Gothic Truppe, es sind vier Schweizer Hard Rocker. Frontmann Ron Phillips reanimierte mit neuen Musikern diese 1985 verblichene Combo, deren Mitglieder damals alle teils ausgesprochene drollige, englische Künstlernamen trugen.

Ron, 1985 haben sich die Black Angels nach vier Alben aufgelöst, einer wurde sogar Mönch. Ihr hattet doch Erfolge und Tourneen. Was war da los?
Black Angels

Es ging sehr schnell vorwärts mit der Band. Schon nach Veröffentlichung des ersten Albums folgten Gigs und Tourneen mit Mothers Finest, Alvin Lee Band, Ten Years After, etc. Nach dem Release des 2. Albums "Kickdown" setzte sich das ungebremst fort: Charteinstiege mit LP und Single, Tourneen als Support von Uriah Heep und Whitesnake, Europaweiter Release der Kickdown LP und als Höhepunkt: Knapp 5 Wochen Tournee als Support für Nazareth im UK. Außerdem Auftritte im Fernsehen und Produktion von zwei Videoclips. Danach wurden alle geschäftlichen Fehler von Seiten der Band gemacht, die man sich nur denken kann. Das Paradebeispiel: Kündigen des bestehenden Plattenvertrags, weil uns ein VIIIIIEL besserer von einer anderen Firma versprochen wurde, usw. Danach ging es schnell bergab. Mitglieder der Band wurden ausgewechselt - was meistens das Ende einer guten Band bedeutet. So auch bei uns...

Was hat es mit dem anderen Sänger Clive Murray (Brüllerpseudonym) vor dir auf sich auf der 1981er Scheibe?

Sorry, aber Clive Murray ist KEIN Pseudonym. Der Mann ist Engländer und heißt tatsächlich so. Die Band hat ihn damals für viel Geld zu Proben und Gigs jeweils einfliegen lassen. Da war ich als Nachfolger schon finanziell genügsamer. Heutzutage ist er soviel ich weiß Stellvertretender Direktor bei Jaguar. Auch keine schlechte Karriere!
Black Angels

Stimmt, aber lustig, dass solch ein Name echt ist! Wieso kommt ihr 2009 und auch unter deinem Namen wieder zurück und wieso ist keiner mehr der Originalband bis auf dich dabei?

Ich habe all die Jahre ohne Unterbrechung in diversen Bands gespielt und immer waren Songs der Black Angels im Live Repertoire, die auch, gerade in der Schweiz, oft lautstark gefordert wurden. Die Möglichkeit eines Comebacks der BA wurde oft diskutiert, aber das Interesse der Originalmitglieder war eigentlich gleich Null. Nicht so bei mir. Den richtigen Zeitpunkt sahen wir jetzt zum Re-Release der Black Angels CDs als gegeben. Fast alle der 80èr Jahre Besetzung begleiten den Neubeginn mit Wohlwollen, aber aus Respekt vor der Urbesetzung nennen wir die Neuen Black Angels - Ron Phillips Black Angels.

Ich habe viele Schreiberkollegen gefragt, aber keiner scheint euch zu kennen, ich denke ihr müsst quasi von Null wieder anfangen, oder?

Das ist schade (lacht), dass uns keiner mehr bei euch kennt ,denn was wir damals in den Achtzigern an LPs verkauft haben, würde heute wohl locker für einen Top Ten Chartseintritt langen! But the times are a changing!Egal! Zumindest in der Schweiz in England und Frankreich sind wir anscheinend noch in guter Erinnerung denn die Verkäufe der Box sind dort bislang sehr gut. Unsere Releaseparty am vergangenen Samstag in Schaffhausen war ebenfalls mit 600 Besuchern "Sold out". Also vielleicht doch nicht ganz bei Null anfangen, aber natürlich wird es schwer.

Das klingt aber schon mal recht vielversprechend, was du da so erzählst. Eure alten Alben und das neue habe ich in einer Box bekommen als Re-Release. Wie schwierig war es die LPs als CD wieder zu veröffentlichen und wo hattet ihr die Bonustracks her?

Es gab schon einige Probleme bei der Beschaffung der Originalbänder, die dann auch noch zum Teil unvollständig oder zerstört waren. Aber zusammen mit Andy McKay von der Originalbesetzung haben wir es in genau einem Jahr Arbeit hinbekommen. Foto, Filmmaterial und Bonustracks befanden sich all die Jahre in meinem Besitz, manches steuerte auch Ex Keyboarder Harry Stone alias Pater Bruno bei. Er schrieb übrigens auch das Vorwort für die einzelnen CDs! Die Zusammenstellung und das Layout der Box lag dann in den Händen von Karthago Records und ich denke sie haben einen tollen Job gemacht.
Black Angels

Wie siehst du die Zukunft der Band und was machst du heutzutage, wird das Ganze als Freizeitband laufen, die an Wochenenden spielt oder plant ihr größere Tourneen?

We wanna rock!!Das ist unser allererstes Ziel. Wann und wo immer sich die Möglichkeit für uns bietet. Wir sind eine Liveband und wir planen, auch Dank unseres neuen Bookers, in alle Richtungen, auch Tourneen.Wir betreiben das Unternehmen Ron Phillips Black Angels mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln...(Time and Money) Also Freizeitband? No, aber natürlich haben wir Dayjobs, wie fast 90% der gesamten Rockszene. Klar!

In der heutigen Musikszene gibt es jede Menge Hard Rock Bands aus der Schweiz jeglichen Alters, was denkst du warum das so ist?

Keine Ahnung. Ich könnte jetzt klug daher schwafeln ,da ich schon über 20 Jahre in der Schweiz als Musiker aktiv bin, aber der Grund ist mir nicht klar. Vielleicht haben die Schweizer einfach einen guten musikalischen Geschmack? Oder es liegt an der Rock`n Roll haltigen Bergluft? Who knows!

Hast du noch Kontakt zu den alten Bandmitgliedern und weißt du ob diese noch Musik machen?

Ja, zu fast allen habe ich guten Kontakt. Leider spielt im Augenblick keiner mehr aktiv in einer Band. Andy McKay(Gitarre) - Mark Egg (Gitarre) - Walt Lion (Bass) waren bei unserer Releaseparty / Konzert und waren absolut begeistert von den "Neuen" Black Angels ,was mir persönlich sehr wichtig war. Auch zu den meisten anderen Ex-Angels habe ich ab und zu Kontakt. Die Schweiz ist nicht so groß!

So klein, aber auch nicht! Ich finde schon schön, wenn nicht alle Bands mit ehemaligen Mitgliedern verstritten sind.

Autor: T. Dietrich

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Review POWERMETAL.DE

Black Angels - 1981 - 2009

Mit einem Monster von Box-Set, das vier CDs und ein opulentes Booklet enthält, treten die BLACK ANGELS etwas überraschend nach mehr als 20jähriger „Pause“ zum Comeback an. „1981 – 2009“ enthält nicht nur den gesamten Backkatalog zum ersten Mal auf Silberscheibchen, sondern obendrein auch den brandaktuelle Dreher "Changes".

In der Ursuppe der eidgenössischen Rockszene befand sich neben den noch immer aktiven und weltweit bekannten KROKUS mit den BLACK ANGELS auch eine Formation, der trotz durchwegs beachtlicher Veröffentlichungen der internationale Durchbruch leider verwehrt geblieben ist.

In den 80er Jahren schaffte es das Sextett allerdings zumindest in der Heimat amtlich durchzustarten und hatte schon lange Jahre vor GOTTHARD als Rock-Band Chart-Platzierungen zu verzeichnen. Auch wenn die Band veröffentlichungstechnisch nur von 1981 bis 1985 in Erscheinung getreten ist, kann sich ihre Diskograhie durchaus sehen lassen, denn in diesen Jahren haben sich die "Engelchen" mächtig ins Zeug gelegt. Die Schweizer hatten innerhalb von nur fünf Jahren satte vier Longplayer und eine EP eingespielt, die allesamt als Vinyl-Versionen noch immer in Umlauf sein sollten.

Auf CD dagegen gab es bislang von den BLACK ANGELS noch nichts. Doch diese Tatsache wird nun mit einem einzigen Schlag geändert. Karthago Records haben sich nämlich den gesamten Backkatalog gesichert und legen dieser Tage ein wahrlich imposantes Box-Set vor. Darin enthalten ist nicht bloß eine Retrospektive im Sinne einer Compliation, sondern sämtliche(!) Alben in vollem Umfang, und das zum ersten Mal auf Polycarbonat.

Das Debüt "Hellmachine" und das 1985er-Scheibchen "Black & White" haben auf einem Silberling ausreichend Platz gefunden und geben einen guten Überblick zur Entwicklung dieser Band, die sich im Laufe ihrer Existenz vom eher NWOBHM-geschwängerten Hardrock, hin zum "Classic Rock" orientiert hat, ohne dabei aber die Roots außer Acht zu lassen. Um dem Interessenten ausreichend Grund für den Erwerb dieses Sets zu geben, haben sich die Macher nicht lumpen lassen und "Kickdown" (1983), sowie "Broken Spell" (das letzte Werk aus dem Jahr 1985) mit wahrlich beeindruckenden Anteilen an Bonus-Material versehen, zu dem auch Live-Mitschnitte von Gigs in Zürich anno 1982, sowie aus dem Jahr 1984 in London zählen.

Doch auch das ist noch lange nicht alles, was in Sachen BLACK ANGELS aus dem Hut gezaubert werden konnte. Die Formation existiert in runderneuerter Form seit kurzer Zeit wieder und hat uns dazu passend mit "Changes" auch ein brandneues Album anzubieten, das diese Box perfekt abzurunden versteht. Auch wenn mit Sänger Ron Phillips nur noch ein einziger "Engel" von früher mit von der Partie ist, haben es die Eidgenossen perfekt geschafft, ihren lässig intonierten Hardrock aus der Vergangenheit gekonnt in die Gegenwart zu transferieren.

Die Zeitlosigkeit der Musik dieser Band äußert sich nicht zuletzt dadurch, dass sie auf ihrem brandneuen Album klingen, als ob die sie einer Zeitmaschine entstiegen wären, allerdings ohne dabei die Aktualität aus den Augen zu verlieren. "Retro" im Sinne von "altbacken" klingen andere, die BLACK ANGELS machen schlichtweg exakt das, was man von ihnen kennt. Da ein Comeback-Album allein aber nicht ausreichend ist, um einen Bandnamen nach dermaßen langer Funkstille erneut ins Gespräch zu bringen, werden wir uns noch im Laufe dieses Jahres von der – aus der Vergangenheit kolportierten - Live-Stärke dieser Formation überzeugen lassen können.

Ein nicht nur wegen der überaus opulenten Aufmachung (die von einem fetten Booklet inklusive umfangreicher Historie abgerundet wird) ungemein hochwertiges Werk, das auf Grund der Aktualität zudem keineswegs lediglich für "Rock-Historiker" interessant sein sollte.

Anspieltipps: Queen Of The Night, Hellmachine, Rock The City, Flying High, Shine On

http://www.powermetal.de/review/review-Black_Angels/1981_-_2009,13658.html


W. Scheurer [26.3.2009]









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